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Ausstellung "Fliegender Filz und bewegte Papiere" (2009)




r t z i u o p

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Auszug aus der Vernissagerede von Eva Bächtold
anlässlich der Ausstellung von BALZ RAZ im „Kunstraum
Heuberg 24“ am 27. März 2009.
"Die Objekte von Balz Raz sprechen uns mit grosser Unmittelbarkeit an: Satte, leuchtende Farben locken
unsere Sinne wie Blüten die Bienen. Auch die verwendeten
Materialien scheinen uns einzuladen, sie haptisch zu
erspüren: weiches, saugfähiges Papier, leichter, warmer
Filz, kühles, biegsames Metall, Holz. Sie vermitteln uns
das Gefühl, dass da jemand mit spielerischer Leichtigkeit
und Spontaneität ans Werk gegangen ist.

Und dass er sich dabei einen unverstellten Zugang zu
seiner Kreativität bewahrt hat. Im Englischen gibt es für
diesen quasi kindlichen Blick den Begriff des‚' inner kinder-
gartners’, des inneren Kindergärtners, der mir, bei aller
Gefahr des Missverständnisses, den er birgt, gefällt.
Der quasi kindliche Blick ist in der Kunst seit den Avant-
garden zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine zentrale
Strategie, um der Unmittelbarkeit und Unverfälschtheit
Ausdruck zu geben. Ich erinnere an die deutschen
Expressionisten um Ernst Ludwig Kirchner, an Paul Klee,

Picasso, Dubuffet und viele andere Künstler, die die
kindliche Direktheit ein Leben lang anstrebten. Balz Raz
ist mit seinen 65 Jahren ein Mann von reicher künstlerischer
Erfahrung und Intuition. Nur so können Werke von minima-
listischer Reduktion bei gleichzeitiger Unbeschwertheit entstehen."